Grübeln tun wir freiwillig, niemand zwingt uns. Und bei den
meisten Dingen, die wir freiwillig tun, gibt es etwas Positives, sonst würden
wir sie nicht tun.
Nur, was ist denn das Gute am Grübeln? Wenn wir uns im Kreis drehen, schon fast
obsessiv immer wieder dieselben Gedankengänge verfolgen und uns schlecht fühlen
– was soll daran gut sein?
Dazu müssen wir uns den Anlass zum Grübeln anschauen, es gibt zwei typische
Gründe: eine verpasste Gelegenheit und Zukünftiges, bei dem noch vieles
ungewiss ist. Beide Situationen haben eines gemeinsam, schlechtes Timing: das
eine ist zu spät, dass andere zu früh und wir können im Moment nichts tun. Wir
haben also ein Problem, für das es gerade keine Lösung gibt.
Und das bewirkt Hilflosigkeit.
Hilflosigkeit ist ein Gefühl, dass wir höchst ungern fühlen, deswegen
unternehmen wir alles, um es nicht zu haben.
Die Antwort auf Hilflosigkeit ist Handeln. Und Grübeln gibt uns die Illusion
einer Handlung: wir denken, wir überlegen, wir versuchen zu planen. Das ist das
Gute am Grübeln – nur leider eben eine Illusion. Und so wird eine momentane
Erleichterung zu einer fatalen Gewohnheit.
Doch zum Glück lassen sich Gewohnheiten ändern. In diesem Falle durch
Akzeptanz: ich kann momentan nichts tun und akzeptiere das. Für den Moment. Es
ist eine Mutprobe, es braucht Stärke, aber es ist die Abkürzung.
Versuchen Sie es doch mal!